Eine Stärke des Museumsdorfs Cloppenburg: an die Erfahrungswelt der Besuchenden anknüpfen, „Weißt Du noch damals?“ oder „So war das früher. Das kann man sich heut gar nicht mehr vorstellen!“
Aber wenn dann die Gebäude und Gegenstände so alt werden, dass sie gar nicht mehr im Alltag der aktuell Lebenden vorgekommen sein können… Was tun?
Das Museumsdorf reagiert. Seit Kurzem steht eine Dorfdisco vor Ort. Als Zeitzeugin der 1980er Jahre thematisiert sie Mobilität, Kommunikation und Freizeitkultur.
Die Zeiten haben sich geändert. Dorfdiscos sterben aus. Man braucht sie nicht mehr als Kontaktfläche, als Begegnungsraum.
Wie sieht das mit Kirche aus? mit unseren Angeboten?
An den Knotenpunkten des Lebens taucht Kirche aktuell noch auf: Taufe, Konfirmation, Hochzeit, Beerdigung. Aber auch dort wächst der Markt anderer Anbieter. Und die Gruppe der Menschen, die die Geschichten hinter den Gegenständen kennen und erzählen können, wird rapide kleiner.
Was nehmen wir mit von dem Besuch des Museumsdorfs?
Einen köstlichen Nachgeschmack der frischen Laugenknoten,
den Fokus auf Räume und Gegenstände, die da sind und den Schatz, der in ihren Geschichten steckt,
die Erfahrung „Mission ist zeigen was man liebt“ und
den Fokus auf das veränderte Freizeitverhalten der Gesellschaft.
Wenn wir unsere Angebote vor Ort darauf überprüfen, wie sehr sie den Bedürfnissen von Selbstbestimmung, Enjoyment, Eskapismus und Events gerecht werden, könnten interessante Veränderungen angestoßen werden!
Ein herzlicher Dank für das anregende Gespräch geht an den Museumsdirektor Dr. Torsten W. Müller.
Auf dem Foto fehlt Kreispfarrerin Wittkowsky.
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